Wir wollen pflegende Angehörige wirksam entlasten

„In der Altersgruppe der 65 – 70-jährigen Menschen leiden rund 3% unter einer Demenz. Die über 80-Jährigen tragen das Risiko an Demenz zu erkranken, zu 20%. Und ab einem Alter von über 90 Jahren erkranken etwa ein Drittel an einer Demenz - mit ansteigender Tendenz, analog zum Alter“, erklärte die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Katja Rathje-Hoffmann am Anfang ihrer heutigen Rede zum Bericht der Situation pflegender Angehöriger in Schleswig-Holstein.

Die Krankheit schleiche sich oft langsam in den Alltag der Betroffenen ein. Die Betroffenen der Angehörigen wollten dies leider oft nicht wahrhaben, weshalb eine beginnende Demenz, und somit eine Pflegebedürftigkeit von Partner oder Partnerin, bewusst vertuscht werde.

Dies geschehe so lange, bis es sich nicht mehr verheimlichen ließe. Fachliche Hilfe werde in den allermeisten Fällen erst viel zu spät in Anspruch genommen. Das sei die traurige Wahrheit.

„In Schleswig-Holstein leben laut Bericht (Stichtag Ende 2019) 130.349 pflegebedürftige Männer und Frauen – mit steigender Tendenz, denn innerhalb von zwei Jahren gab es einen Anstieg um 19%. Zuhause, oder außerhalb einer Pflegeeinrichtung wurden 95.232 Menschen gepflegt. Leider ist die konkret belegbare Anzahl der Pflegenden nicht bekannt, jedoch liegt die Anzahl der Pflegegeldempfängerinnen und -empfänger bei mindestens 63.439 Personen und nicht jeder oder jede beantragt diese Leistung“, so Rathje Hoffmann.

In Schleswig-Holstein gebe es ca. 46.500 Demenzkranke und 49% davon erhielten das Pflegegeld. Vollstationär, also meist im Heim lebende Pflegebedürftige machten einen Anteil von 27% aus. Ambulante Pflegedienste seien mit 24% beteiligt.

„Diese Zahlen verdeutlichen, dass wir als Gesellschaft den pflegenden Angehörigen helfen und für Entlastung sorgen müssen. Pflegende Angehörige - das sind Deutschlands größter Pflegedienst“, betonte die Abgeordnete.

Mit nun endlich flächendeckenden Pflegestützpunkten, nun auch endlich im Kreis Schleswig-Flensburg, die stets kompetent beraten. Wichtig sei ein bedarfsgerechtes Angebot zur besseren Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Berufstätigkeit, durch Angebote in der Tages- und Nachtpflege, durch gute Angebote in der Kurzzeitpflege und vor allem in der solitären Kurzzeitpflege. Dazu stelle das Land seit diesem Jahr für die nächsten fünf Jahre insgesamt 10 Mio. Euro Haushaltsmittel zur Verfügung.

Es freue sie ganz besonders, dass emsig an der Realisierung der solitären Kurzzeitpflege gearbeitet werde, um Angehörigen-Pflegende wirksam zu entlasten – zum Wohle aller Beteiligten.

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