öffentliche Versorgung | | Nr. 332/23
Gesundheitsminister Lauterbach muss sich seiner Verantwortung stellen
Zur angekündigten bundesweiten Protestaktion der niedergelassenen Ärzte am 2.10. erklärt der gesundheitspolitische Sprecher Hauke Hansen:
„Die aktuelle Entwicklung der sich zuspitzenden Konfrontation zwischen dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und den 18 an der Kampagne „Praxis in Not“ beteiligten Berufsverbänden gibt Anlass zur Sorge.
Wenn nun Dr. Dirk Heinrich, der Bundesvorsitzende vom Virchowbund (mit rund 12.000 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten bundesweit), sich zu einer Aktion mit dem Titel „Stoppt Lauterbach“ gezwungen sieht, sollte jedem normalen Betrachter klar werden, dass es fünf nach 12 ist und eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Verbände mit der Bundesregierung nur nach großen Anstrengungen und diversen vertrauensbildenden Maßnahmen wieder möglich sein wird. Da ist viel Porzellan zerschlagen und sind auch viele Tischtücher zerschnitten worden.
Ich fordere den Bundesgesundheitsminister auf, sich seiner Verantwortung zu stellen und mit den 18 an der Kampagne beteiligten Verbänden schnellstmöglich in direkten Kontakt zu treten. Für eine gute, flächendeckende und umfassende Patientenversorgung sind diese von immenser Bedeutung. Einen Brief von 140.000 Vertragsärzten und -psychotherapeuten als unwichtige Postwurfsendung abzutun, wie es Karl Lauterbach getan hat, ist an Respektlosigkeit gegenüber den Ärzten und Therapeuten kaum noch zu überbieten.
Vor diesem Hintergrund bitte ich alle Patientinnen und Patienten um Verständnis für die für den 2.10. angekündigte, bundesweite Schließung von geschätzt mehreren zehntausend Praxen“, so Hansen.
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Max Schmachtenberg
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