| Nr. 219/15
Habecks Krisenmanagement ist in der Krise
In seinem heutigen Debattenbeitrag zu TOP32 hat der zuständige Sprecher der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Hauke Göttsch, ein engmaschigeres und mit erweiterten Zuständigkeiten ausgestattetes Wolfsmanagment gefordert:
„Verdichten Sie das Netz an Ansprechpartnern und geben Sie ihnen entsprechende Befugnisse, anstatt statt alles im Ministerium zu konzentrieren. Wenn Sie kein Vertrauen zu Jägern haben, dann schulen Sie eben mehr Wolfsberater oder Polizisten“, erklärte Göttsch an Minister Habeck gerichtet.
Schleswig-Holstein habe sich schon unter der Vorgängerregierung auf den Wolf vorbereitet und ein Wolfsmanagement aufgebaut. „Außer hübschen Wolfsbroschüren und netten Interviews hat Minister Habeck keine weiteren Aktivitäten entfaltet – die Probleme hat er jahrelang verpennt.
Die Ereignisse der letzten Monate hätten die Schwachstellen offengelegt, die es nun abzuarbeiten gelte. „Ihr Krisenmanagement ist in der Krise. Die Meldewege sind zu lang und kosten unnötig Zeit, Fragen der Entschädigung sind ungeklärt, die Anträge auf Entschädigung sind zu kompliziert und bürokratisch, der Umgang mit verhaltensauffälligen oder verletzten Tieren ist völlig unklar“, so Göttsch.
Der hochkompetente Wildpark Eekholt habe sicherlich nicht grundlos das Wolfsmanagement abgegeben. „Ehrenamtlich ist das nicht mehr zu leisten“, so Göttsch.
Der nach fast 200 Jahren ins völlig veränderte Schleswig-Holstein zurück gekehrte Wolf sei sehr intelligent und anpassungsfähig – und er sei ein Raubtier, dass sich die Nahrung dort hole, wo sie am einfachsten verfügbar sei. Darauf sei unsere Gesellschaft und auch die Nutztierhaltung in keiner Weise vorbereitet.
„Wir alle möchten, dass unser Nutzvieh möglichst auf der Weide gehalten wird. Es war klar, dass dies durch die Rückkehr des Wolfes zur Herausforderung wird. Der Minister hätte längst agieren müssen. Statt dessen hat er erst reagiert, nachdem aus den schönen Wolfsfotos Bilder von Schafkadavern wurden. Und auch jetzt noch besteht die Reaktion vor allem in der Einberufung eines Runden Tisches“, so Göttsch.
Das Netz der Wolfsberater müsse engmaschiger, die Meldeketten kürzer, und die Handlungsbefugnisse ausgeweitet werden, forderte Göttsch. Den Antrag der Piratenfraktion bezeichnete der CDU-Abgeordnete als weltfremd und überflüssig.
„Wo wollen Sie in unserer Kulturlandschaft „Rückzugsgebiete“ ausweisen. Und woher
nehmen Sie angesichts reich gedeckter Tische in geringer Entfernung die Sicherheit, dass er da dann auch bleiben wird? In welche „menschenleere Region“ des Landes wollen Sie denn eingefangene auffällige Wölfe verbringen, oder meinten Sie doch eher Nordskandinavien?“, fragte Göttsch.
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel