Reallabore | | Nr. 283/19
Reallabor: Westküste als Vorzeigeregion
Zu der heute (18.07.2019) von Bundesminister Peter Altmaier bekanntgegebenen Aufforderung zum Vollantrag zur Förderung des Reallabors Westküste 100 sagt der energiepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Hein:
„Ich freue mich sehr über diese außerordentliche Bestätigung für das Projekt. Es untermauert einmal mehr, dass unsere Region Heide Westküste maßgeblich an der Energiewende in Deutschland beteiligt ist und sich auf dem besten Wege zur Vorzeigeregion befindet.“
Das von der Westküste mit Brunsbüttel bis zur Ostküste ebenfalls mit dem Norddeutschen Reallabor welches vom: Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg - koordiniert wird, sich ein weiteres Reallabor im Norden durchsetzen konnte, zeigt die Kompetenz in unserer Energieregion.
Hein, zurzeit auch Verwaltungsratsvorsitzender der Entwicklungsagentur Region Heide, die dieses und zahlreiche andere Projekte ins Leben gerufen hat, betont den Modellcharakter des Reallabors Westküste 100: „Durch die große Menge Windenergie ist unser Land bei der Stromwende schon ganz weit vorn dabei, aber für die Energiewende insgesamt brauchen wir innovative Lösungen wie diese. Ziel ist es, den Strom auch in anderen Bereichen zu nutzen.“ Windstrom emissionsfrei in grünen Wasserstoff umzuwandeln, zu speichern, daraus andere Produkte herzustellen und sogar die entstehende Abwärme dieses Prozesses nutzbar zu machen, sei ein „großartiger Ansatz“, sagte Hein. Dass dies auch in Berlin erkannt worden sei, spreche für sich. „Nicht erst mit den 24 Mio. Euro Fördergeld für unser Modellprojekt Quarree 100 beweist die Bundesregierung, dass sie Heide auf dem Zettel hat und unsere Bemühungen, insbesondere in der Entwicklungsagentur Region Heide, hoch anerkennt“, sagt der Heider Landtagsabgeordnete. Hein: „Wir sind weiter am Ball, wenn es darum geht, die Energiewende so konkret und so lokal wie möglich Wirklichkeit werden zu lassen – damit sie auch bei den Menschen ankommt und kein theoretisches Luftschloss bleibt.“ Nur, wenn mit grüner Energie unkompliziert und zu annehmbaren Preisen auch Häuser beheizt, Autos angetrieben und sogar Flugzeuge geflogen werden könnten, werde dies gelingen. Auch für Gewerbe und Industrie spiele grüne Energie für die Zukunft eine große Rolle: „Gerade, weil das Reallabor Westküste 100 industrielle Maßstäbe fokussiert, ist es für Bereiche, in denen viel Energie benötigt wird, von erheblicher Bedeutung. Das ist der Weg, wie in einer Zukunftsbranche neue Arbeitsplätze entstehen und bereits bestehende gesichert werden können.“
Hein dankt insbesondere dem motivierten Team der Entwicklungsagentur Region Heide, den beteiligten Landesministerien in Kiel und allen Projektpartnern, insbesondere den regionalen Partnern – der Raffinerie Heide und der Fachhochschule Westküste. „Hier haben sich neun starke Partner zusammengefunden, die gemeinsam und mit dem Rückenwind aus Kiel und Berlin enorm viel für die Energiewende leisten werden.
Gleiches gilt das Reallabor aus Hamburg mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg -Vorpommern im Norddeutschen Reallabor. Hier soll die ganzheitliche Transformation des Energiesystems erprobt und so zu einer schnellen Dekarbonisierung aller Verbrauchssektoren beigetragen werden. Verteilt auf fünf geografische „Hubs“ in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sollen großskalige Konzepte für die Sektorkopplung entwickelt werden, mit Fokus auf Wasserstoff und energieeffizienten Quartierslösungen im Wärmebereich.
Um CO2 einzusparen, sollen beispielsweise Rückstände aus Raffinerien mit „grünem“ Wasserstoff weiterverarbeitet werden. Auch soll untersucht werden, wie sich das Beimischen von Wasserstoff in Erdgas-Brennern auswirkt. Um den Verkehrssektor systemisch einzubinden, sollen vermehrt Brennstoffzellen-Fahrzeuge genutzt und Wasserstoff- tankstellen gefördert werden. Für das Vorantreiben der Wärmewende wollen die Partner zudem die Abwärme einer Müllverbrennungs- sowie einer Industrieanlage mittels vorhandener Fernwärmeleitungen nutzbar machen.
Hier zeigt sich das die Energieregionen von West- und Ostküste mit der Metropolregion Hamburg beste Voraussetzungen haben um die Energiewende Wirklichkeit werden zu lassen.
Den Partnern herzlichen Glückwunsch zu diesem großen Erfolg!“
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel