grenzüberschreitender Bahnverkehr | | Nr. 355/23
TOP 10: Grenzüberschreitenden Schienenpersonennahverkehr auch zukünftig sicherstellen!
Es gilt das gesprochene Wort!
Frau Präsidentin
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete!
Wir reden diese Plenardebatte über grenzüberschreitenden Bahnverkehr, morgen geht es um die Landesgrenze zu Hamburg und die Anbindung von Geesthacht nach Bergedorf – heute sprechen wir über die Anbindung nach Tinglev. Bislang konnte man im Grenzverkehr viele wichtige Ziele ohne Umstiege erreichen, im Flensburger Bahnhof starten und enden die Züge nach Dänemark. Die Dänische Staatsbahn (DSB) fuhr grenzüberschreitend von Flensburg in Richtung Norden.
Leider hat die Dänische Staatsbahn für diese Verbindung neue Züge bestellt, die technisch nicht mehr in der Lage sind nach Deutschland zu fahren. Unser Verkehrsminister Madsen fand dazu klare Worte. „Das ist ein Riesen-Rückschritt", sagt er im NDR und er hat damit Recht.
Wenn ich mir anschaue, was in der EU alles geregelt ist – dann erstaunt es sehr, dass ein einheitliches Stromsystem im Bahnverkehr offenbar nicht dazu zählt. Aber: Ich bin froh, dass wir nun die Entscheidung der dänischen Regierung zur Mitfinanzierung der „mehrsystemfähigen Züge“ der Linie RE7 haben.
Ich danke unserem Verkehrsminister aber auch Johannes Callsen für ihre Anstregungen in diesem Zusammenhang. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit braucht auch gute grenzüberschreitende Verbindungen. Nationale Endstationen passen nicht zu Europa.
Wir wollen aber mehr. Daher bitte wir die Landesregierung die Möglichkeiten einer Verlängerung der deutschen Züge über Tinglev hinaus in Richtung Fredericia in Zusammenarbeit mit Dänemark zu untersuchen und anzustreben. Doch auch unsere Regierung muss handeln. Daher bitten wir die Landesregierung, sich für eine Generalsanierung der Strecke Hamburg-Padborg beim Bund einzusetzen. Aktuell ist für diese wichtige Strecke in einer von der Deutschen Bahn vorgelegte Liste von Streckenabschnitten, die generalsaniert werden sollen, nicht vorgesehen. Da müssen wir mal wieder Lobby Arbeit für Schleswig-Holstein betreiben.
Neben der Anbindung nach Tinglev werden wir auch durch den Fehmernbelttunnel eine weitere Bahnverbindung nach Dänemark bekommen.
Ich freue mich darauf, wie unsere Länder zusammenwachsen und danke der Landesregierung, dass hierzu bereits intensive Abstimmungsgespräche mit den dänischen Kollegen erfolgen.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel