Fachkräftemangel | | Nr. 294/23
TOP 11 + 36: Wir treten dem Fachkräftemangel entschlossen entgegen
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mittlerweile ist fast jede Kindertageseinrichtung in Schleswig-Holstein vom Fachkräftemangel betroffen, und es muss allen Beteiligten klar sein, das hier ein erheblicher Handlungsbedarf besteht. Eine gute frühkindliche Bildung steht hier im Fokus aller! Zudem wissen wir bereits jetzt schon, dass das Fachpersonal in den Kitas fehlt und dass Fachkräfte immer knapper werden. Zudem wissen wir bereits jetzt schon, dass wir Maßnahmen umsetzen müssen, um dem Fachkräftemangel zu bekämpfen. Und wir arbeiten stetig und intensiv an Lösungen dieses Problems.
Aus diesem Grund setzen wir die „Fachkräfte-stärken-Strategie“ um, die mit folgenden Maßnahmen verbunden ist:
Wir erhöhen die Ausbildungsplätze im Bereich der Praxis integrierten Ausbildung, der PiA Ausbildung. Ab dem kommenden Jahr stärken wir diese Ausbildungsform mit 10 Mio. Euro zusätzlich für dieses erfolgreiche Ausbildungssystem. Anstatt der 300 geförderten PiA-Erzieher-Ausbildungsplätze werden es 480 vom Land anteilig mit 800 Euro geförderte Plätze werden - Plus der 275-PiA-SPA - Ausbildungsplätze. Die nun ebenfalls erstmalig vom Land mit monatlich anteilig 600 Euro pro Platz gefördert werden. Neu ist ebenfalls die PiA Ausbildung in der Heilerziehungspflege. Nicht vergessen dürfen wir die 100 von Land geförderten FSJ-Plätze. Auch diese sind wichtig und müssen erhalten werden.
Ganz besonders wichtig und hilfreich sind aus unserer Sicht die verbesserten Möglichkeiten des Quereinstiegs. Wer schon eine andere Ausbildung absolviert hat, kann unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Fachqualifikation in der pädagogischen Kita-Arbeit beschäftigt werden. Das ist aus unserer Sicht ein hilfreicher und pragmatischer Weg für die wichtige Betreuung unserer Kleinsten!
Mehr Attraktivität versprechen wir uns auch durch die neu geschaffenen Aufstiegsmöglichkeiten für die SPAs, die nach langer Diensterfahrung nun auch eine Gruppenleitung ausüben dürfen. Das sorgt für mehr Motivation – auch monetär lohnt es sich.
Ein weiterer Aspekt ist, dass wir Kitas mit spürbarer Personalknappheit durch die sog. „helfenden Hände“ entlasten und unterstützen. Diese können leicht und unkompliziert Tätigkeiten, wie z.B. Büroarbeit oder hauswirtschaftliche Aufgaben übernehmen – zur Entlastung des pädagogischen Personals.
Dieser große Strauß an Möglichkeiten zur Qualifikation und Unterstützung zeigt deutlich, dass wir handeln und tätig werden - bei der Personalgewinnung und bei der Stärkung der Fachkräfte.
Wir haben zusätzlich die wichtigen Sprach-Kitas gerettet und die ausbleibenden Bundeszuschüsse durch das Land übernommen. Zudem übernahmen wir die relativ hohen Tarifabschlüsse von 2022 und 2023 Wir haben die Sozialstaffel verbessert, um mehr Eltern mit geringem und mittlerem Einkommen besser zu unterstützen. Und wir stärken die Kompetenzteams Inklusion mit zusätzlich 9 Mio. Euro jährlich. Wir stehen auch weiterhin, und das mehr denn je, für zukunftsstarke Kindertageseinrichtungen im Land. Das von der Opposition geforderte Prognose-Tool wird im Kitabereich nur sehr schwer umsetzbar sein.
Ein Vergleich mit der Schulsituation und Lehrerversorgung hinkt und wird nur schwer gelingen.
Im Kita Bereich gibt es nicht nur einen Arbeitgeber wie in der Schule, sondern hier herrscht eine große Trägervielfalt, für die dieses Tool eine hohe bürokratische Hürde bedeuten würde. Wir freuen uns hingegen, dass das Sozialministerium gemeinsam mit dem Bildungsministerium bereits in enger Zusammenarbeit auf der Basis der zu ermittelnden Bedarfe Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung zielgerichtet weiterentwickelt.
Herzlichen Dank!
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel