Feuerwehr | | Nr. 184/24
TOP 14: Eine echte Verbesserung für die Arbeit unserer Feuerwehrleute
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
oftmals denken die Menschen bei modularem Bauen an übereinandergestapelte Container. Doch diese Vorstellung ist ein Vorurteil. Ein Klassiker, der jedem von uns aus unserer Kindheit bekannt sein dürfte, ist die „Große Feuerwehrstation“ von Lego City.
Ich starte meine Rede nicht mit einer Geschichte, sondern mit einer Verkaufsanzeige von Amazon. Mit Erlaubnis der Präsidentin zitiere ich aus der Artikelbeschreibung von Amazon.de zur großen Feuerwehrstation: „Enthält 6 Minifiguren: 4 Feuerwehrmänner, eine Feuerwehrfrau, einen Hot-Dog-Verkäufer sowie einen Hund. Enthält eine Feuerwehrstation mit 2 Garagen und Feuerwache aus 3 Baumodulen, die insgesamt 9 verschiedene Baukombinationen ermöglichen.“ Auf den Hot-Dog-Verkäufer und den Hund möchte ich trotz aller Sympathie nicht eingehen.
Tatsächlich bietet das Bauen in Modulbauweise Flexibilität, Schnelligkeit und geringere Kosten. Individuelle Bauprojekte können genauso unkompliziert umgesetzt werden wie der Zubau an bestehende Gebäude. Mancher sagt: Modulares Bauen ist gekommen, um zu bleiben.
Der Bau von Feuerwehrgerätehäusern stellt Städte und Gemeinden vor verschiedene Herausforderungen. Hier sind einige der wichtigsten:
- Der Bau sowie die Ausstattung von Feuerwehrhäusern sind kostenintensiv, da den Anforderungen der Feuerwehrinfrastruktur entsprochen werden muss.
- Die Auswahl des Standorts erfordert die Berücksichtigung von Punkten wie Erreichbarkeit und Nähe zu den Einsatzorten.
- Die Anordnung des Gerätehauses muss den Bedürfnissen der Feuerwehr entsprechen, einschließlich Umkleideräume, Fahrzeughallen, Schulungsräume und Lagerflächen.
- Der Gesundheitsschutz in den Gebäuden muss modernen technischen Standards entsprechen. Dazu zählen zum Beispiel Belüftungssysteme, der Schutz vor Dieselrußemissionen und die Vermeidung von Kontaminationsverschleppung.
- Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten ist häufig eine Herausforderung. Städte und Gemeinden müssen mit Architekten, Ingenieuren und Feuerwehrfachleuten zusammenarbeiten, um die besten Lösungen zu finden.
Modulare Bauweisen bieten vor diesem Hintergrund die Möglichkeit, zukünftigen Erweiterungen gerecht zu werden – sei es bei technologischen Entwicklungen oder bei der Erneuerung der Fahrzeugausstattung. Das Feuerwehrgerätehaus ist der zentrale Ort, an dem Feuerwehrleute ihre Einsätze vorbereiten, ihre Ausrüstung lagern und ihre Fahrzeuge unterbringen. Diese Einrichtung ist von entscheidender Bedeutung für den reibungslosen Ablauf der Feuerwehreinsätze. In einem Feuerwehrgerätehaus finden Sie verschiedene Bereiche, die für den täglichen Betrieb unerlässlich sind.
Seien es Fahrzeughallen für die schnellen Ausfahrten der Einsatzfahrzeuge, seien es die Umkleideräume, die eine kontaminationsfreie Vorbereitung ermöglichen oder Lagerflächen für die notwendige Ausrüstung. Schulungsräume werden für Fortbildungen und Übungen genutzt, während Technik- und Werkstatträume die Wartung der Geräte sicherstellen. Ein Verwaltungsbereich rundet die Einrichtung ab und sorgt für die notwendige Organisation und Kommunikation.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein Feuerwehrgerätehaus spielt jedoch nicht nur eine logistische, sondern auch eine wichtige soziale Rolle. Es ist ein Treffpunkt, an dem Feuerwehrleute zusammenkommen, sich austauschen und als Team zusammenarbeiten. Hier werden Einsätze geplant, Erfahrungen geteilt und der Zusammenhalt gestärkt. Das gemeinsame Arbeiten an Fahrzeugen und Ausrüstung fördert das Gemeinschaftsgefühl und schafft Vertrauen untereinander. Zudem ist das Gerätehaus oft ein Ort mit historischem Wert, an dem Traditionen gepflegt werden und ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zur Feuerwehr entsteht.
Um diesen wichtigen sozialen und logistischen Knotenpunkt effizient zu errichten und zu unterhalten, sollen die Feuerwehrhäuser per Rahmenvertrag durch die Gemeinden abrufbar sein. Dieses Vorgehen ermöglicht es, den höchsten Bedarf an Feuerwehrhäusern im Land zu decken und gleichzeitig erhebliche Kostenvorteile durch standardisierte Bauweisen und den Einsatz kostengünstiger Bautechniken zu realisieren. Der Planungsaufwand wird reduziert, da auf bewährte, einheitliche Konzepte zurückgegriffen wird, die den Vorgaben der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse entsprechen.
Es ist entscheidend, dass wir viele Standorte, insbesondere im ländlichen Raum, erhalten, um eine effektive Brandbekämpfung zu ermöglichen. Die Standards, die wir einhalten müssen, stammen sowohl aus dem Baurecht als auch von den Feuerwehrunfallkassen. Neubauten von Feuerwehrhäusern müssen daher geltenden Standards entsprechen. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Feuerwehrleute in einem Umfeld arbeiten, das nicht nur funktional und sicher ist, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und die Traditionen unserer Feuerwehr stärkt.
Sehr geehrtes Präsidium,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Antrag wollen wir den Auftakt bilden für eine echte Verbesserung der täglichen Arbeit unserer Feuerwehrleute im Land. Ich freue mich daher diese Thematik im Innen- und Rechtsausschuss näher unter die Lupe zu nehmen und das Thema weiter konstruktiv zu erörtern.
Vielen Dank!
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel