Marschbahn | | Nr. 067/18
(TOP 27) Das Verantwortungs-Ping-Pong ist unerträglich
Es gilt das gesprochene Wort
Sperrfrist Redebeginn
Wissen Sie was mich, was die CDU Landtagsfraktion und was insbesondere keinen einzigen Pendler interessiert?
Uns interessiert nicht, ob die DB Netz AG, die DB Station und Service AG, die DB Regio AG oder eine der weiteren über 500 Unternehmen aus dem DB Konzern für das Debakel auf der Marschbahn verantwortlich ist. Das Verantwortungs-Ping-Pong ist unerträglich. Diese Geschäftspolitik der DB AG, die bei über 500 Unternehmen allein- oder Hauptgesellschafter ist, strapaziert unsere Nerven auf das übelste.
Deswegen ist es dringend nötig, dass sich der Schleswig-Holsteinische Landtag direkt an den Vorstand der Deutschen Bahn AG wendet. Die haben es in der Hand! Und meine Damen und Herren, dort muss jetzt auch mal ein deutliches Zeichen hingeschickt werden.
In Berlin muss die Botschaft ankommen, dass das Maß bei uns gestrichen voll ist. Uns reicht es, täglich von einer Katastrophe in die nächste zu stolpern. Die von uns hier aufgelisteten Punkte sind nebenbei keine Luxusforderungen, das ist der absolute Standard. Es kann doch z.B. nicht sein, dass ein privat organisiertes Pendlerforum bei Facebook bessere und genauere Informationen liefert, als die Bahn selbst.
Wissen Sie, ich selbst komme aus dem Hamburger Rand, aber ich schaue jeden Morgen bei Facebook in die privaten Pendlerforen. Was man da liest, ist schlicht und ergreifend unfassbar.
Da verlieren Menschen z.B. ihren Arbeitsplatz, weil Sie nicht rechtzeitig auf die Insel kommen. Täglich spielen sich private Dramen ab. Und die Deutsche Bahn kann bei der letzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses nichts zu dem Thema sagen als: Wir können auch was.
Der Marschbahnverkehr kommt fast jeden Tag zum Erliegen. Und wenn die Bahnen fahren, dann funktionieren andere Dinge nicht. Eine der kuriosesten Meldungen der letzten Tage war, dass der Bahnsteig nicht gestreut war und man freundlicherweise über die Anzeigetafel den Text laufen ließ: „Halten Sie Abstand von der Bahnsteigkante – Glatteis“
Beispielhaft erlaube ich mir mal das Fazit der vom 21.02.2018 aus diesem Forum vorzutragen:
Fazit
21.02.2018
27. Tag
7 Punkte Plan
6:31 ab Niebüll Ankunft Westerland +33, Grund: verspätete Bereitstellung des Zuges. Heute mit 10 Wagen.
7:22 ab Westerland +25 und nur 4 Wagen!
14:22 ab Westerland nur 4 Wagen!
16:22 ab Westerland heute wieder mit 10 Wagen
16:52 ab Westerland als Ersatzzug fährt der SSP
20:22 ab Westerland +30 Lokschaden
Das ist kein Ausnahmetag gewesen, dass ist der alltägliche Wahnsinn auf der Strecke. Die Pendler stehen dort bei Regen, Schnee und Minusgraden auf den Bahnsteigen und müssen teils über 30 min warten um dann von viel zu kurzen Zügen abgeholt zu werden. Das ist unhaltbar.
Nun an die SPD Fraktion: Bei diesem Thema nützt uns sinnloser Parteienstreit doch nicht. Ihr Zitat aus der SHZ von heute Herr Dr. Stegner, dass die FDP ihr eigenes Versagen aus die Tagesordnung gesetzt hat, zeigt, dass sie die Probleme und den Antrag offenbar nicht einmal kapiert haben. Wenn sich die Oppositionsarbeit zukünftig darauf beschränkt, Anträge der Koalitionsfraktionen zu kopieren und mit ein paar Füllwörtern zu garnieren, dann ist das bitter. Dieser SPD Alternativantrag unterscheidet sich insgesamt um 28 Worte.
Wollen Sie dieses Thema wirklich wieder für ein parteipolitisches Klein-Klein nutzen? Glauben Sie ernsthaft, dass es irgendeinen betroffenen Pendler da draußen interessiert?
Aber weil Sie damit angefangen haben, müssen Sie sich auch mal die Frage gefallen lassen, wo war denn der SPD Verkehrsminister Meier? Warum hat er damals nicht schon diese Forderungen aufgestellt? Wo war sein Engagement. Ihr Änderungsantrag zeigt aber auch, dass Sie es schlichtweg nicht kapiert haben, was wir hier wollen. Wir wollen aus dem Landtag ein klares (bestenfalls) geschlossenes Signal an den DB Konzern senden.
Nicht nur die Landesregierung, die dies schon mehrfach artikuliert hat, nein der gesamte Landtag zeigt: Es muss was passieren! Der Kollege Vogt hat die Aussage der Dame aus der Welt vom 10. Februar schon zitiert, der Minister ist ein Terrier. Ich rufe Sie heute auf:
Lassen Sie uns heute alle Terrier werden und uns solange an der Sache festbeißen, bis ein geregelter Bahnverkehr auf der Marschbahn läuft. Das sind wir unseren Pendler schuldig.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel