Bildung | | Nr. 259/19
(TOP 29) Minderheiten- und Regionalsprachen schützen und fördern
Es gilt das gesprochene Wort
Anrede,
Wie sagt man so schön bildlich?
Dreimal lang hinfallen - dann wäre ich in Dänemark.
Das stimmt nicht ganz, ich muss den Weg übers Wasser nehmen.
Die Fehmarn-Belt-Region, der Nordkreis Ostholsteins gehört mit zu den Grenzregionen Dänemarks. Das merken wir Einheimischen tagtäglich, sei es im Tourismus oder im Grenzhandel.
Aber auch als Arbeitsmarkt nutzt der ein oder andere Schleswig-Holsteiner Dänemark, viele Pendler kreuzen täglich die Landesgrenzen auch über das Wasser.
Dänemark ist für Schleswig-Holstein der wichtigste Partner in Skandinavien und im Ostseeraum.
Die Ostseeregion ist eine der am meisten prosperierenden Wirtschaftsregionen was häufig vergessen oder ignoriert wird.
Es ist die Region mit Potenzial und Perspektive, wenn man den Blick auf die Anrainerstaaten legt, wird aber immer wieder als solche sträflich unterschätzt.
Die Chance für unsere Kinder! Wir müssen ihnen die Möglichkeiten bieten und Grundlagen schaffen, diese Chance in ihrem späteren Leben nutzen zu können.
Durch das Erlernen der Nachbarsprache, erwecken wir das Kennenlernen der dänischen Kultur und Mentalität. Eine Sprache mehr welche eine gute Grundlage, auch für das Erlernen anderer skandinavischen Sprachen bildet. Daher finden wir es gut, wenn an den Grundschulen in Schleswig-Holstein ein Interessenbekundungsverfahren für das Fach Dänisch erfolgt. Für uns beschränkt sich die Grenzregion nicht nur auf den Schleswiger Raum.
Sprache ist immer der Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis! Kommunikation verhindert nicht nur Konflikte, ist für das Miteinander immanent wichtig, sondern eröffnet auch Chancen im Arbeitsleben und damit muss es Inhalt von Bildung und Ausbildung sein.
Kinder lernen Sprache teils spielerisch, später durch „pauken“. In Grenzregionen die Nachbarsprache frühzeitig zu lernen bietet die größte Möglichkeit für persönliche Kontakte, für Begegnungen von Schulklassen oder Sportvereinen oder auch später die Beschäftigungsmöglichkeit auf dem dänischen Arbeitsmarkt.
In unserem Antrag begrüßen wir die bereits getroffenen Maßnahmen der Landesregierung, die dänische Sprache in Schleswig-Holstein zu fördern. Auch die Möglichkeit, das Fach Dänisch im Studium des Grundschullehramts zu wählen, ist in Schleswig-Holstein mehr als eine Option.
Aber, neben der dänischen Sprache sind auch Friesisch und Niederdeutsch bedeutsam für die Sprachenvielfalt Schleswig-Holsteins.
Niederdeutsch oder Plattdeutsch ist bei uns eine stark ausgeprägte Sprache, oftmals gelebt in den vielen Gilden oder Plattdeutschen Theatern, aber auch an Schulen, z.B. in Vorlesewettbewerben. Sogar die Lehrpläne schaffen die Möglichkeit „op Platt to verklausuleeren“, zu unterrichten.
Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, allen Menschen in Schleswig-Holstein durch beste Bildung und individuelle Förderung größtmögliche Chancen und beste Entwicklungsperspektiven zu eröffnen. Die in unserem Land vorhandenen Minderheiten- und Regionalsprachen bereichern unsere Kultur.
Wir wollen diese schützen und fördern. Insbesondere wollen wir die erfolgreiche gemeinsame Kulturarbeit mit der „Friesischen Volksgruppe“ sowie der friesischen und dänischen Minderheit fortsetzen und uns für den Erhalt und die Pflege der niederdeutschen Sprache und des Kulturgutes als Teil unserer schleswig-holsteinischen Identität einsetzen. Alle Minderheiten und Volksgruppen in Schleswig-Holstein verdienen unsere Unterstützung in ihrem Bemühen, ihre Identität zu wahren und zu leben.
Und ich denke, mit unserem Alternativantrag der Fraktionen von CDU, Bündnis´90/Die Grünen und der FDP begeben wir uns auf den richtigen Weg.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel