Verkehr | | Nr. 300/21
TOP 33: Schleswig-Holstein darf nicht unter die Räder geraten!
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
meine Damen und Herren,
wir diskutieren hier heute einen Antrag der Jamaika Koalition, der sich um den aktuellen Entwurf zum Zielfahrplan für den Deutschlandtakt dreht. Dieses Thema ist nicht nur etwas für Bahnnerds – nein es ist ein wesentlicher Punkt für Verkehrspolitiker, für Wirtschaftspolitiker, für Klimapolitiker und für Sozialpolitiker – also eigentlich für uns alle. Es geht um die Anbindung unseres Bundeslandes, um Erreichbarkeit und klimagerechte Mobilität.
Was ist passiert? Mit Fertigung des ersten Entwurfes des Zielfahrplans für den Deutschlandtakt sollten Bahnanbindungen – deutschlandweit – auch in Schleswig-Holstein verbessert werden. Der Bund hat sich ambitionierte Ziele gesetzt.
Bis 2030 sollen die Fahrgastzahlen verdoppelt werden. Unter den Titel: Öfter, schneller, überall will man Takte verbessern, Reisezeiten verkürzen und auch Menschen im ländlichen Raum optimal an das überregionale Netz anbinden.
Nun sind Entwürfe so eine Sache, manchmal ist ein Entwurf der ganz große Wurf, manchmal aber auch nicht. Während im ersten Entwurf des Zielfahrplans die Anbindung der Westküste bis Westerland in der Kategorie Fernverkehr stand, findet sich diese Strecke im dritten Entwurf nur noch in der Kategorie „Fernverkehr oder schneller Regionalverkehr“ wieder. Das passt uns nicht.
Wir wollen eine eigenwirtschaftliche Bedienung durch Fernverkehre für Schleswig-Holstein. Auf der Marschbahn – aber auch auf anderen Strecken – so zum Beispiel mit Halten in der Lübecker Bucht.
Wer Fahrgastzahlen verdoppeln will, sollte die Top-Urlaubsdestinationen in Deutschland endlich ordentlich anbinden.
Wenn jetzt diverse Ampelmännchen und Ampelfrauen in Berlin verhandeln, darf Schleswig-Holstein verkehrspolitisch nicht hinten runterfallen. Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass kein einziger der Verhandler im Bereich Mobilität aus Schleswig-Holstein kommt.
Meine Damen und Herren, verstehen sich mich nicht falsch. Die Union hat die Bundestagswahl verloren – jetzt bitte ich Sie aber aufzupassen, dass wir in diesem wichtigen Bereich als Schleswig-Holsteiner nicht unter die Räder geraten.
Ich danke für ihre Aufmerksamkeit.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel