Tarifvertrag Service Stern Nord | | Nr. 143/24
TOP 43: Attraktivität steigern - Service Stern Nord in den TV-L
Es gilt das gesprochene Wort!
Die UKSH-Tochtergesellschaft Service Stern Nord werden wir in den Tarifvertrag der Länder überleiten. So steht es im Koalitionsvertrag von CDU und B90/Die Grünen.
Die Service Stern Nord als hundertprozentige Tochtergesellschaft des UKSH mit rund 2.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kiel und Lübeck erbringt fast alle nicht-medizinischen Dienstleistungen und logistische Abläufe für das UKSH. Ohne diese Leistungen ist kein Universitätsklinikum zu machen. Sie sind elementar für die tägliche Arbeit und damit für eine gute Patientenversorgung. Daher wird zu Recht die Frage gestellt, warum müssen diese Dienstleistungen aus einer eigenen Gesellschaft heraus erbracht werden, warum gibt es einen Unterschied in der Bezahlung, in der Kleidung, im Miteinander? Ist diese Ausgliederung noch zeitgemäß?
Wir leben heute in einer Zeit des starken Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels. Mit dem Gang der Babyboomer in die Rente in den kommenden Jahren wird dies noch stärker. Daher muss meines Erachtens alles Machbare getan werden, um die Attraktivität als sehr guter Arbeitgeber zu steigern. Das gilt für das UKSH genauso, wie für alle anderen Unternehmen auch. Die Überführung der Service Stern Nord in den TV-L soll die Mitarbeiterzufriedenheit steigern und das berufsgruppenübergreifende Betriebsklima erheblich verbessern, zu weniger Kündigungen und zu weniger krankheitsbedingter Ausfälle führen. Das ist gut für das UKSH, aber vor allem ist das gut für die Patienten.
Mit diesem fraktionsübergreifenden Antrag setzen wir den politischen Rahmen und das Ziel, das UKSH für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so attraktiv wie möglich zu machen.
Statt der aktuell anstehenden Tarifverhandlungen soll mit den Tarifpartnern das Ziel erreicht werden, in der Service Stern Nord eine stufenweise Angleichung des Haustarifvertrages an den Tarifvertrag der Länder bis 2027 zu entwickeln. Anschließend soll die Service Stern Nord GmbH auf das UKSH verschmolzen werden. Denn einen Grund, diese Gesellschaft danach weiter aufrecht zu erhalten, gibt es dann nicht mehr. Eigene Geschäftsführung, Verwaltung, Buchhaltung, Jahresabschlüsse und viele weitere Aufgaben mit Kosten können dann gespart werden.
Nichtsdestotrotz wird dieser Gang kein Sparziergang. Dieser Weg wird mehrere Millionen Euro mehr kosten, was das Defizit des UKSH weiter erhöht. Nach der Landeshaushaltsordnung ist wirtschaftlichen Handeln geboten, das müssen wir beachten. Die haushälterischen Rahmenbedingungen und auch die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen aus Berlin sind derzeit nicht gut. Dieser Weg wird also in keiner einfachen Zeit eingeleitet.
Daher ist es nun wichtig, jetzt zügig in die Erarbeitung eines Stufenplanes einzutreten. Auch gesetzliche Änderungen im Hinblick auf unser Haushaltsrecht müssen wir prüfen.
Umso mehr sehe ich auch die Gewerkschaften, vor allem Verdi, in der Pflicht, diesen Prozess konstruktiv zu begleiten und sich positiv miteinzubringen. Denn zukünftig sind Verdi und die Arbeitgeberverbände für Tarifverhandlungen zuständig. Eine große Verantwortung. Der Gesamtpersonalrat hat es in seiner Stellungnahme wie folgt auf den Punkt gebracht: Ein Krankenhaus bedeutet ein Tarifvertrag bedeutet zufriedene, glückliche und leistungsbereite Mitarbeiter!
Das sind große Erwartungen. Wir gehen diesen Weg. Wenn wir das gemeinsam hinbekommen, ist das für das UKSH und vor allem für die Patienten ein großer Erfolg.
Vielen Dank.
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel