Suizid | | Nr. 14/24
TOP 52: Bei seelischer Not gibt es viele Angebote zur Hilfe
In der heutigen Debatte zum Bericht zu Suiziden und zur Suizidprävention sprach der sozialpolitische Sprecher Werner Kalinka:
„Der Bericht der Landesregierung zu Suiziden und Suizidprävention (Drs.20/1771) gibt einen umfassenden, einfühlsamen Überblick über viele Aspekte eines traurigen Themas.
Suizidalität ist immer ein Hinweis auf eine sehr große seelische innere Not. Vor der Gefahr, mit einer akuten Lebenskrise konfrontiert zu werden, ist niemand bewahrt - so der Bericht zutreffend. Häufig ist eine psychische Erkrankung die wichtigste Ursache, es können aber auch andere Faktoren wie Lebenskrisen, belastende Ereignisse, Stress, Enttäuschungen oder körperliche Erkrankungen von Bedeutung sein. Betroffen sind alle Alters- und Gesellschaftsschichten.
Erfreulich ist, dass die Zahl der Suizide bundesweit wie in Schleswig-Holstein zurückgegangen ist, bundesweit von 1998 bis 2021 um 31 Prozent, in Schleswig-Holstein um 33 Prozent. Am stärksten betroffen sind bei Suiziden die Älteren, bei Suizidversuchen vor allem jüngere Frauen.
Es gibt viele umfassende dezentrale Unterstützungs- und Hilfsangebote. In Schleswig-Holstein gibt es 1191 mit dem Thema befasste niedergelassen Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Zudem 24 vollstationäre Einrichtungen mit 2769 Betten, in der tagesklinischen Versorgung 1298 Behandlungsplätze, davon 206 für Kinder und Jugendliche. Gleichwohl gibt es Probleme mit den Wartezeiten, der Bericht verschweigt dies nicht. Es gibt eine bundesweite Erhebung, die 142 Tage als durchschnittliche Wartezeit zwischen Erstgespräch und Therapiebeginn ermittelt hat.
Von besonderer Wichtigkeit sind zudem sozialpsychiatrische Dienste, Kriseninterventionsdienste, Selbsthilfegruppen, offene psychische Hilfe wie die Hilfen in Justizvollzuganstalten“, so Kalinka
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Max Schmachtenberg
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