| Nr. 045/13
zu TOP 14 und 22: Familien dort abholen, wo sie sind!
In ihrem heutigen (25. Januar 2013) Debattenbeitrag zu TOP 14+22 begründete die sozialpolitische Sprecherin, Katja Rathje-Hoffmann, den Antrag der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag „Familien- und Nachbarschaftszentren einführen“ mit dem zunehmenden Wandel der Aufgaben von Kindertagesstätten:
Wir möchten, dass Kinderbetreuungseinrichtungen zu Knotenpunkten eines breiten und generationenunterstützenden Netzwerkes werden. Unser Ziel ist es, die Eltern durch dieses Netzwerk zu unterstützen. Es gilt, eine bessere und auch krisenfeste Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen“, so Rathje-Hoffmann.
Berufstätige Eltern könnten heute aufgrund der im Beruf zunehmend erforderlichen Mobilität immer seltener auf das „traditionelle“ Netzwerk früherer Zeiten zurück greifen. „Wenn Oma und Opa 500 Kilometer entfernt wohnen, dann können sie nicht „mal eben“ auf das kranke Enkelkind aufpassen“, so Rathje-Hoffmann.
Bei ihrem Antrag ginge es jedoch nicht ausschließlich um solche Krisensituationen. Auch im Erziehungsalltag fehle vielen Eltern der schnelle und unkomplizierte Austausch mit Vertrauenspersonen.
Kindertagesstätten unterlägen einem stetigen Wandel und einer immerwährenden Weiterentwicklung. „Sie sollen heute nicht nur betreuen und erziehen. Sie sind auch Stätten frühkindlicher Bildung. Und deshalb sind sie der optimale Anknüpfungspunkt, um sie zum Knotenpunkt eines Netzwerkes für Eltern zu entwickeln. An diesem Knotenpunkt wollen wir die Eltern abholen“, so Rathje-Hoffmann.
Familienzentren sollten Kindern und Eltern sowohl Betreuung und Bildung als auch Beratung und Unterstützung bieten. Sie könnten den Knotenpunkt eines breiten und generationenübergreifenden Netzwerkes bilden. Hier sollte es Angebote zur Familienbildung und zu haushaltsnahen Dienstleistungen geben. Dazu gehörten Hol- und Bringdienste, Wäscheservice, Babysitten, Omadienste sowie Computer- oder Sprachkurse.
„Wie kommt das Kind zum Schwimmkurs, wenn die Eltern arbeiten, ist nur eine von ganz vielen Fragen, die dort beantwortet werden können“, so die Sozialpolitikerin.
Sie setze ausdrücklich auch auf Seniorinnen und Senioren, die sich nach ihrer Erfahrung gerne an solchen Projekten beteiligen würden, betonte Rathje-Hoffmann.
Mit dem Antrag der CDU-Fraktion sollten zwei bis drei Modellprojekte mit wissenschaftlicher Begleitung und Evaluierung finanziert werden.
„Wir wollen die Familien dort abholen, wo sie im Alltag stehen. Dann können wir sie auch passgenauer fördern und effektiver entlasten“, so die CDU-Abgeordnete abschließend.
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Max Schmachtenberg
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