| Nr. 034/08

zu TOP 28: Suchtprävention erlebbar machen

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Es gilt das gesprochene Wort

Flatrate-Parties, Komasaufen und deren Auswirkungen waren die Begründung für den Antrag, der diesem Bericht der Landesregierung zugrunde liegt.

Heute debattieren wir diesen Bericht und zeitgleich findet ein Prozess in Berlin statt, der sich mit dem Tod eines 16-jährigen nach 45 Tequila und vier Wochen Koma auseinandersetzen muss.

Die CDU-Fraktion dankt der Landesregierung für den Bericht, vor allem aber für die ganz konkreten Maßnahmen der Kampagne „Fun statt Vollrausch – Schleswig-Holstein feiert richtig!“, auf die ich noch eingehen werde.

Bereits im Kinder- und Gesundheitsbericht für Schleswig-Holstein im Juni 2007 erfahren wir, dass Bier und weinhaltige Getränke von Jugendlichen in Schleswig-Holstein deutlich weniger konsumiert werden als im Bundesgebiet.

- Harte Alkoholika (Schnaps) werden hingegen in Schleswig-Holstein von 14 – 17-jährigen Jugendlichen insgesamt häufiger konsumiert! Da liegt die Gefahr für Leib und Leben.
Jugendliche in dem Alter haben noch nicht den Stoff, die Alkoholdehydrogenase, der den Alkohol im Körper umwandelt, damit der Körper ihn ausscheiden kann. Das heißt u.a., der Körper eines Jugendlichen ist schneller vergiftet als der eines Erwachsenen.

- Dies bestätigt die gestiegene Anzahl von Notfallaufnahmen im Krankenhaus aufgrund von Alkoholintoxikationen.

- Es ist festzustellen – lt. Bericht der Landesregierung – dass auch der Alkoholkonsum bei Jugendlichen in Schleswig-Holstein zu früh, auf zu hohem Niveau und mit gefährlichem Konsummustern stattfindet!

Aus Sicht der CDU-Landtagsfraktion sind in allererster Linie die Eltern für den Umgang ihrer Kinder mit Alkohol verantwortlich.

Das heißt zu Hause: Vorbild, Aufklärung, Verantwortung und die Vermittlung der Eigenverantwortung an die Kinder und Jugendlichen.

Allerdings werden nicht nur in diesem Bereich Kinder von Eltern „allein gelassen“.
Aus dem Grund hat sich die Landesregierung wie folgt positioniert:

- Sie betrachtet die Verringerung des Alkoholkonsums nicht nur als gesundheitspolitische, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe,

- sie bündelt deshalb alle bestehenden Aktivitäten in einem Aktionsbündnis,

- sie gibt Eltern Hilfestellung und Unterstützung, um im familiären Umfeld Verantwortung für dieses Thema zu übernehmen,

- sie fordert die strikte Einhaltung von Jugendschutz und Gaststättengesetz (bei Einhaltung ist Komasaufen in öffentlichen Räumen ausgeschlossen),

- sie setzt die vom Ministerpräsidenten am 20.01.07 angekündigte Aktion „Schleswig-Holstein feiert richtig“ um!

So ist der im Bericht beschriebene Parcours “Klarsicht Schleswig-Holstein“ am 24.01.08 in der Fridtjof-Nansen-Hauptschule in Kiel-Gaarden an den Start gegangen.

Der Parcours dauert 90 Minuten, ca. 7 Stationen, spricht die Suchtbereiche: Alkohol, Nikotin und Glücksspiel an. Ein wesentlicher Baustein des Einsatzes ist ein begleitender Elternabend zu dem Thema. Weitere Hinweise zur Elternarbeit: Bericht S. 15.
Der Parcours ist für Schulen konzipiert und wird 2008 15.000 Schüler der siebten bis zehnten Klassen erreichen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich empfehle besonders die Station „Drink-Buster“ oder auch „die Ramschbrille“: „Nüchtern erfahren, wie man betrunken geht“!

Für Jugendgruppen ist der Mit-Mach-Erlebnis-Parcours ähnlich wie der Klarsicht-Parcours, zusammen mit JIMS Bar, Jugendschutz im Mittelpunkt, entwickelt worden.

Ich konnte das Konzept auf einer Jugendleitertagung des ADAC am Wittensee vor ca. 14 Tagen vorstellen. Die anwesenden Jugendleiter begrüßten diese Maßnahmen außerordentlich und kündigten an, sie bei Großveranstaltungen einzusetzen.

Der lesenswerte Bericht enthält zusätzlich einen Überblick über viele engagierte Maßnahmen von Kreisen und Städten, die das Problem erkannt haben und es angegangen sind! Unser Dank für dieses verantwortungsvolle Handeln.

Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, das mit dem Mitmach-Parcours praktisch und erlebbar Art Suchtprävention in Schulen und Jugendgruppen startet!
Herzlichen Glückwunsch!

Diese Maßnahmen werden aus Sicht der CDU-Fraktion wirkungsvoll für Jugend- und Gesundheitsschutz sein.

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Pressesprecher
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel
Telefon: 0431/988-1440

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